Die Weser -Staustufe in Hameln


Bereits um das Jahr 1000 ließ das damalige Stift im Strombett der Weser die ersten Wehre errichten. Warum sie errichtet wurden, ist heute nicht mehr abschließend zu klären. Vermutlich dienten sie der Wasserkraftnutzung durch Mühlen, aber auch Untiefen im felsigen Untergrund oder ein ständig wechselnder Stromverlauf könnten die Ursache gewesen sein.

[image_r=43]Fischpass und Staustufe (Wehr) in Hameln[/image][image_r=42]Mäander Fischpass zwischen Fortmühle und Staustufe (Wehr) in Hameln[/image]Inzwischen wurden die Wehre fünfmal erneuert, wobei die jeweils neu errichteten Wehre direkt vor die zu ersetzenden gebaut wurden. So haben die heutigen Anlagen noch fast den gleichen Standort wie die vor 1000 Jahren. 1732 begann der Bau der ersten Schleuse. Sie wurde 1871 durch eine andere Schleuse ersetzt und zugeschüttet. Als auch diese Schleuse den wachsenden Ansprüchen der Binnenschifffahrt nicht mehr genügte, entschloss man sich wieder zu einem Neubau. Die zweite Schleuse auf dem Werder diente lange als Reserveanlage. Seit ihrer Schießung 1987 wird dort mit Hilfe eines Wasserkraftwerkes Strom erzeugt.

Die heutige Staustufe Hameln besteht aus 2 festen Wehren mit integrierten Fischtreppen, einer 1933 fertig gestellten Schleppzugschleuse mit einer gekrümmten Schleusenkammer und einer Bootsgasse für Kanufahrer. Auf diese Weise können alle die Staustufe überwinden.

Aufgrund der Eisenbahnbrücke und der Gegebenheiten im Uferbereich musste die heutige Schleuse in einem Bogen angelegt werden. Diese Bauweise gab es zuvor nicht. Da sie sich bewehrte, diente sie später als Vorbild für andere Schleusen z. B. am Main.

Bereits 1959 entstand im Bereich der Schleuse die erste Bootsgasse in Deutschland. Noch heute können Paddler hier mit dem Wasserschwall wie in der Wildwasserbahn den Höhenunterschied des Wehres überwinden. Mit einem fest installierten Kanuwagen lässt sich das Wehr hier auch gut umtragen. Am häufigsten wird der Wagen jedoch genutzt, um das Kanu wieder hinauf zu ziehen und das Vergnügen der „Talfahrt“ in der Bootsgasse zu wiederholen.

Mittlerweile finden sich der Weser im Raum Hameln wieder um die 30 Fischarten, darunter die bekannten Wanderfische Lachs und Aal. Um diesen und anderen Wasserlebewesen das Passieren der Wehre zu erleichtern. Errichtete die Stadt Hameln 2002 am westlichen Wehr im Bereich der Pfortmühle einen Mäanderfischpass. Das System dieses Fischpasses beruht auf dem Prinzip eines mäandrierenden Flusses. Die Hauptströmung im Beckenrandbereich dient den Fischen als Wegweiser durch den Fischpass, die strömungsberuhigte Mittelzone trägt zum kräftesparenden Aufstieg leistungsschwächerer Arten bei. Die alte Fischtreppe im der Mitte des östlichen Wehres ist dagegen wesentlich einfacher gestaltet und nicht so effektiv.


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