Der Fischreichtum der Weser


Die Weser ist ein sehr fischertragreiches Gewässer, in dem früher auch Langdistanzwanderarten wie Aal, Lachs oder Meerforelle in großer Zahl gefangen wurden. So laichten beispielsweise in der Nethe bei Höxter 1932 noch jährlich 100 Lachse ab.

Der mit der zunehmenden Industrialisierung einhergehende Gewässerausbau und die Versalzung des Flusses durch Kalisalzabwässer aus der Werra führten jedoch zu einer starken Bestandsveränderung. Lachs und Meerforelle starben weitgehend aus, der Bestand anderer Arten musste durch Besatz gestützt werden, so z. B. der des Aals. Auch Fischkrankheiten traten häufig auf.

Mit der Wiedervereinigung 1990 verringerte sich die Salzfracht erheblich und der Fischbestand konnte sich zügig erholen. In der Obenweser finden sich heute wieder über 30 Fischarten, wobei die Arten Barbe und Koppe dominieren. Damit entspricht das Artenspektrum dort wieder weitgehend dem gewässertypischen Zustand.

Die Wiederansiedlung von Wanderfischen wie Lachs oder Meerforelle blieb bisher jedoch weitgehend erfolglos. Ein wesentlicher Grund hierfür ist in den 8 Stauhaltungen des Flusses, die der Schiffbarkeit und zum Teil auch der Stromgewinnung dienen, zu suchen. Zur Überwindung dieser Hindernisse wurden zwar Fischaufstiegsanlagen gebaut, deren Funktionsfähigkeit ist jedoch eingeschränkt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie wurden beispielsweise falsch positioniert oder bei Niedrigwasser unzureichend an das Unterwasser angebunden. Für viele Fische endet die Wanderung damit nach wie vor in den Turbinen der Kraftwerke.

Da sich die Situation in Hameln besonders schlecht darstellte, wurde 2002 am unteren Wehr im Bereich das Kraftwerkes Pfortmühle ein neuer Mäanderfischpass gebaut, der sich als Fischaufstiegshilfe bewährt hat, von den Tieren als Abstiegsmöglichkeit jedoch nur wenig genutzt wird. 2008 wurde dann der alte Beckenpass am oberen Wehr verbessert.

Da gerade die Wanderfische für die Berufsfischer von besonderem Interesse sind, gibt es nur noch wenige Weserfischer. Die meisten betreiben diesen Beruf heute im Nebengewerbe. Der traditionelle Brotfisch Aal wird oft mit Hammennetzen gefangen, diese nutzen die Strömung, um die Aale aus dem auf- oder ablaufenden Wasser zu fangen. im Unterwasser der Staustufen Petershagen und Schlüsselburg finden sich auf der Mittelweser die letzten  Aalschocker.

Unter den Anglern ist die Weser dagegen längst kein Geheimtipp mehr. Es locken kilometerlange, abwechslungsreiche, beangelbare Flussabschnitte, an denen die Petrijünger auf einen kapitalen Hecht oder Zander hoffen dürfen.



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